Ein Warnschild, das auf erhöhte Waldbrandgefahr aufmerksam macht © picture alliance swen pförtner Foto: Swen Pförtner

Waldbrandgefahr im Norden: So hoch ist das Risiko in Ihrer Region

Stand: 02.06.2024 08:30 Uhr

Daten zeigen, wie groß die Gefahr für Waldbrände in Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen derzeit ist - und wie sich die Lage voraussichtlich entwickeln wird.

von Anna Behrend

Derzeit kein hohes Risiko für Waldbrände im Norden

Derzeit meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) für 0 von 105 Stationen im Norden eine mittlere Waldbrandgefahr. An 105 Stationen ist sie gering oder sehr gering. Die höchsten Warnstufen (Hohe oder sehr hohe Gefahr) werden derzeit in den Nord-Bundesländern nicht erreicht.

DWD misst Wetterdaten an 105 Stationen im Norden

Der DWD veröffentlicht täglich einen Index, der angibt, wie hoch die regionale Waldbrandgefahr ist. Für die Nord-Bundesländer Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und Bremen wird er basierend auf den Wetterdaten von 105 Messstationen ermittelt.

Die örtliche Einschätzung der Lage kann von der des DWD abweichen. Mehr Informationen dazu gibt es auf den Webseiten der Behörden, die regional für die Wälder zuständig sind.

Mehr als 2000 Waldbrände im vergangenen Jahr

Insgesamt verzeichnet die neuste Waldbrand-Statistik für das Jahr 2022 in ganz Deutschland 2.397 Waldbrände (Vorjahr: 548 Brände), betroffen war eine Fläche von mehr als 3.000 Hektar. Die verbrannte Fläche entspricht damit in etwa der ostfriesischen Insel Borkum. Nach 1992 und 2003 ist das der dritthöchste Wert seit dem Beginn der Statistik im Jahr 1977. Die meisten Brände gab es in Brandenburg. Von den norddeutschen Bundesländern war die Zahl der Waldbrände in Niedersachsen mit 451 am höchsten, gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern mit 67. In Schleswig-Holstein und Hamburg gab es keine Brände.

Rund 42 Prozent der Waldfläche verbrannte aus ungeklärten Ursachen. Bei 36 Prozent der Brandfläche deutschlandweit wurde als Ursache Vorsatz oder Brandstiftung festgestellt, bei zehn Prozent Fahrlässigkeit. Bei elf Prozent waren "handlungsbedingten Einwirkungen" der Grund - dazu zählen auch Entzündung durch Munition auf Truppenübungsplätzen.

Neben der Größe des Bundeslandes und den Maßnahmen zur Waldbrandvermeidung und -bekämpfung, hängt die Zahl der Brände auch mit den regionalen klimatischen und hydrologischen Gegebenheiten sowie der Beschaffenheit des Waldes zusammen. Weite Teile Nordostdeutschlands, das östliche Nordwestdeutschland und das Oberrheinische Tiefland sind daher laut Umweltbundesamt (UBA) häufiger von Waldbränden betroffen als andere Regionen Deutschlands.

Risikountersuchungen sagen laut UBA für die kommenden Jahrzehnte insgesamt ein steigendes Waldbrandrisiko für Deutschland voraus. Denn die Temperaturen in den Frühjahrs-, Sommer- und Herbstmonaten sollen steigen, die Niederschläge hingegen abnehmen.

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